ERFAHRUNGSBERICHT TRIFOKALLINSEN ISTANBUL TÜRKEI – Bericht vom Freitag, 06. April 2018

ERFAHRUNGSBERICHT TRIFOKALLINSEN ISTANBUL TÜRKEI – Bericht vom Freitag, 06. April 2018

Jederzeit wieder! – Bericht und Chronologie zum Trifokal-Linsenaustausch in Istanbul

Ich schreibe diesen sehr ausführlichen Bericht über eine Linsenaustausch-OP (analog die OP beim Grünen Star), damit sich Interessierten nebst der Qualität von SwissLasik und dem Acibadem Maslak Hospital, auch ein Bild über Aublauf und Zeitfenster bei einer solchen OP machen können. Weil die bisherigen Berichte den Eindruck erweckten, ein Linsenaustausch könne mal eben so „husch-husch“ stattfinden.

Zu meiner Person:

Ich bin weiblich und im Frühling 2018 57 Jahre alt geworden. Meine Augen sind waren stets vollkommen gesund (also kein „Grauer Star“). Meine erste Brille bekam ich im Alter von 11 Jahren. Diese korrigierte damals bereits eine Kurzsichtigkeit von –2.5 Dioptrien auf beiden Augen. Im Laufe der Jahre veränderte sich die Kurzsichtigkeit stetig, sodass ich zuletzt bei –9.5 und –9.75 Dioptrien angelangt war. Dazu kamen eine Hornhautverkrümmung von -0.75 und -1.0 sowie die Altersweitsichtigkeit von heute +2.5 auf beiden Augen.

September/Oktober 2017:

Nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass neuerdings eine Fehlsichtigkeit von bis zu -12 Dioptrien gelasert werden kann, informierte ich mich zunächst in Zürich über Laser-Möglichkeiten bei zwei verschiedenen Laser-Unternehmen.

Beide hatten vor der ersten Gratis-Beratung volle Kenntnis über meine Fehlsichtigkeiten. In den ersten Anbieter hatte ich kein Vertrauen, die aufgrund des Gesprächverlaufs, weil er kein Arzt war und mir erstens eine veraltete Laser-Behandlung ohne mögliche Alternativen vorschlug. Beim zweiten Anbieter wurde ich direkt vom allenfalls operierenden Arzt gratis untersucht und beraten. Er riet mir von Lasern ab, klärte mir jedoch über die Möglichkeit einer Linsenimplantation mit Phake-Linsen auf. Diese OP wäre durch diesen Arzt selbst jedoch in Wien durchgeführt worden; dies zum Preis von EURO 8‘000.– zuzüglich Flug und Übernachtung in Wien. Hier hatte ich das Vertrauen, aber der Preis war sehr hoch.

In der Zwischenzeit hatten mich Arbeitskollegen auf die Türkei aufmerksam gemacht und mir von den dort gemachten Erfahrungen ihrer Familienangehörigen etc. berichtet. So machte ich mich im Internet erneut schlau und stellte fest, dass die Türkei für Augenbehandlungen tatsächlich führend ist und über Top-Ärzte und Spitäler mit neuesten Geräten verfügt. Viele Ausländer reisen speziell für ihre Augenbehandlung in die Türkei. Ich war bisher noch nie in der Türkei gewesen, auch nicht für Ferien.

So stiess ich schliesslich auf SwissLasik, Medical Travel GmbH, Länggasstrasse 8, 3012 Bern. Die Internetseite ist sehr ausführlich und beantwortete mir bereits viele meiner Fragen. Es gibt in der Schweiz auch andere Anbieter von Medizinalreisen. Diese haben aber nicht ein derart vielfältiges Angebot wie SwissLasik. Zudem bietet SwissLasik nach meinen bisherigen Recherchen als einzige mit ihrem Premiumpaket eine Nachbehandlung in der Schweiz an. SwissLasik schien mir zudem wegen der langjährigen Erfahrung und der gelesenen Pressemitteilungen als sehr seriös.

25. Oktober 2017:

Ich schickte also ein E-Mail an SwissLasik mit meinem letzten Brillenrezept aus dem Jahr 2015, Foto der Linsenverpackungen sowie einem Eignungsfragebogen und über 20 Fragen betreffend Augenlasern in Istanbul. Umgehend erhielt ich ein Spam-Werbemail von SwissLasik. Das war nicht, was ich erwartet hatte…

26. Oktober 2017:

Deshalb rief ich bei SwissLasik an. Der Geschäftsführer von SwissLasik, Serdar Karaagaçli (künftig: Herr Kara), erklärte mir telefonisch, dass das erste Mail automatisch verschickt werde, er aber gerade dabei sei, meinen umfangreichen Fragenkatalog zu beantworten. 15 Minuten später erreichten mich seine Antworten und ich war beeindruckt, wie er auf jede einzelne meiner Fragen eingegangen war und wie ausführlich er diese beantwortet hatte. Bereits zu diesem Zeitpunkt spürte ich sein Engagement und auch seine Freude, an dem was er macht.

Ausserdem schlug er mir wegen meiner starken Fehlsichtigkeit vor, bei einem seiner Zuweisungsärzte im Kanton Zürich eine ausführliche Voruntersuchung zu machen, damit ich nicht umsonst nach Istanbul reisen würde. Obwohl Herr Kara eine Zuweisungspraxis in der Stadt Zürich und von meinem Wohnort nur 15 Geh-Minuten entfernt hat, empfahl er mir für die Untersuchung die ruhigere Variante ausserhalb der Stadt Zürich, was ein weiser Rat von ihm war. Einen Terminvorschlag hatte er auch schon.

2. November 2017:

Ausführliche Voruntersuchung bei der Augenärztin im Kanton Zürich. Damit wurde die grundsätzliche Eignung auf Lasern bzw. Linsenimplantation oder –austausch beurteilt. Für Empfehlungen, welche Behandlung ich machen sollte, war diese Ärztin aber nicht zuständig. Die Kosten für diese Untersuchung beliefen sich wie von Herrn Kara angekündigt auf CHF 275.- und waren bar in der Praxis zu begleichen. Ich erhielt dafür eine Quittung. Die Untersuchung war positiv verlaufen und ich konnte mir die nächsten Schritte überlegen. Die Ärztin hatte gleichentags die Untersuchungsresultate an SwissLasik geschickt. SwissLasik leitete die Resultate zur Beurteilung weiter nach Istanbul ans Acibadem Maslak Hospital zur Augenärztin, Prof. Dr. Banu Coşar. Auch ich erhielt die Untersuchungsresultate der Schweizer Augenärztin von SwissLasik per E-Mail zugestellt.

3. November 2017:

In der Zwischenzeit sah ich von Lasern ab und tendierte auf die Implantation von Phake-Linsen. In Gedanken sah ich mich schon eine Woche vor Weihnachten nach Istanbul fliegen, um nach der Augen-OP die Weihnachtsfeiertage in der Schweiz für den Heilungsprozess nutzen zu können. Als Vollzeitarbeitnehmerin wollte ich nicht meine Ferien für Rekonvaleszenz opfern. Bei freiwilligen Augen-OPs kann man sich nämlich nicht beim Arbeitgeber krankschreiben lassen. Aber Herr Kara holte mich, in seiner frischen, dezenten und diplomatischen Art auf den Boden der Realität zurück. Er machte mir zwar einen Reisevorschlag für den 18.12.2017 bis 22.12.2017, wies mich jedoch darauf hin, dass dieser Termin im Falle einer Linsen-OP „fast unmöglich“ sei, weil man die Linsen meistens vorbestellen müsse. Die Beurteilung der Schweizer Untersuchungsresultate durch die Klinik in Istanbul dauert durchschnittlich ca. 7 Arbeitstage.

14. November 2017:

E-Mail von SwissLasik: Die Chirurgin in Istanbul riet mir ebenfalls vom Lasern ab und empfahl mir entgegen meinem Wunsch und aufgrund meines Alters zu Multifokal- bzw. Trifokalinsen. Phake-Linsen seien selbstverständlich auch möglich. Beide Linsenvarianten würden EURO 4‘400.- kosten. Natürlich hatte ich wieder eine Menge Fragen an Herrn Kara, die er jeweils sofort und konkret beantwortete.

In jedem Fall musste ich meine Augen einer IOL-Master-Abmessung in seiner Zuweisungspraxis in Zürich-Oerlikon unterziehen. Herr Kara wies mich darauf hin, dass es sich dort um eine grosse Augenpraxis handelt und sich Terminvereinbarungen sowie der Telefonkontakt etwas mühsam gestalten. Er könne dies aber auch für mich erledigen. Weil ich jedoch in dieser Praxis früher schon Patientin gewesen war, gelang mir die Terminvereinbarung selber, wenn auch nach etlichen Versuchen.

1. Dezember 2017:

IOL-Master-Abmessung (für ZEISS-Linsen) in Zürich-Oerlikon. Die Messung wird nicht durch einen Arzt vorgenommen, dauert höchstens 3 Minuten, ohne Tropfen etc. und kostet CHF 175.-. Der Betrag ist ebenfalls bar in der Praxis zu bezahlen. Wer zusätzlich nach der Messung ein Gespräch mit einem Arzt wünscht, bezahlt insgesamt CHF 250.-. Gemäss SwissLasik brauchte es aber nur die Messung. Die Resultate der IOL-Master-Abmessung wurden wiederum gleichentags per E-Mail an SwissLasik und an mich geschickt. In der Zwischenzeit bombardierte ich SwissLasik erneut mit meinen Fragen betreffend Linsenvarianten und OP-Varianten per E-Mail und die Antworten folgten prompt.

11. Dezember 2017:

Alle Unterlagen inkl. IOL-Master-Messung waren in Istanbul durch Prof. Dr. Banu Coşar auf die Möglichkeiten und meine Wünsche beurteilt worden.

Ich musste mich letztlich für eine Linsenvariante entscheiden. Meine Wahl fiel wie empfohlen auf eine Trifokal-Linsen-OP mit Femto-Sekundenlaser-Schnitt. Der Femto-Sekundenlaser-Schnitt kostet zusätzlich. So steht es auch auf der Internetseite von SwissLasik. Die Linsen sollten den Fern- (Kurzsichtigkeit), Zwischen- (PC-Arbeit) und Nahbereich (Altersweitsichtigkeit) sowie die Korrektur der Hornhautverkrümmung abdecken. Die Produktion dieser Linsen dauerte wegen der Weihnachtsfeiertage in Deutschland etwas länger.

Wieder teilte mir SwissLasik die voraussichtlichen Kosten für diese individuell zu produzierenden Linsen und die Zahlungsmodalitäten mit. Per Mail gab ich mein Einverständnis und erhielt gleich darauf eine Offerte mit dem den voraussichtlichen Reisetermin per E-Mail. Die Offerte akzeptierte ich vorab ebenfalls per E-Mail.

(Meine Trifokal-Linsen, AT LISA tri toric 939MP, die auf mich im Acibadem-Spital warteten.)

13. Dezember 2017:

Ich erhielt sämtliche Unterlagen per Post von SwissLasik mit allen definitiven Buchungen, 18. Februar 2018 – 23. Februar 2018 sowie 2 Rechnungen im Totalbetrag von CHF 6‘490.- für das Premium-Angebot (torische Trifokal-Linsen, Operation mit Femto-Sekundenlaser-Schnitt, sämtliche Transfers von Flughafen-Hotel-Klinik-Hotel-ect.-Flughafen, Flug mit Turkish Airlines, 5 Übernachtungen im Levent-Hotel, vier Nachuntersuchungen in der Schweiz innerhalb eines Jahres bei der Ärztin, die bereits die ausführliche Voruntersuchung vorgenommen hatte.) Im SwissLasik-Pass wurde der ganze Ablauf meines Aufenthalts, des OP-Termins, Flugbuchung etc. festgehalten. Die Istanbul-Map ist zwar in Deutsch, aber nicht so toll. Da bietet Google-Map oder eine Offline-Stadtplan-App eine bessere Übersicht.

Ich musste einen Vermittlungsvertrag unterzeichnen und an SwissLasik retournieren sowie eine Anzahlung leisten. Wegen der seriösen, zügigen und kompetenten Arbeitsweise von Herrn Kara habe ich aber gleich den ganzen Betrag einbezahlt. Auf der Internetseite von SwissLasik sind die Kosten für diese Behandlungsart im Premiumangebot mit CHF 5‘857.- für die Linsen plus CHF 650.- für den Femto-Sekundenlaserschnitt veranschlagt. Ich bezahlte somit sogar CHF 17.- weniger. Herr Kara versicherte, dass er auch weiterhin als Ansprechpartner für mich da sei und das traf auch zu, obwohl es kaum mehr nötig war. Und nun begann das Warten und das Hoffen, dass ich bloss nicht noch krank würde oder sonst etwas geschehen konnte, was die Reise verhindern würde.

18. Februar 2018:

Ich flog von Zürich mit Turkish Airlines und landete um 23.20 Uhr in Istanbul. Turkish Airlines sind übrigens qualitativ sehr im Vormarsch und gewinnen an Terrain. Für die kurze Flugzeit von knapp drei Stunden werden einem sogar eine warme Mahlzeit und Getränke serviert, was heute viele Fluglinien nicht mehr oder nur gegen Aufpreis anbieten. Dank der Beschreibung im SwissLasik-Pass fand ich den „Acibadem Health Point“ sofort. Dort erwartete man mich bereits und organisierte den Transport zum Levent Hotel. Ich wurde als einzige Mitfahrerin in einem 7-Plätzer-Transportbus, der mit ACIBADEM angeschrieben war, zum Levent Otel chauffiert und traf dort ca. um 01.00 Uhr (Ortszeit) ein, wo ich auch schon erwartet wurde. Man machte eine Fotokopie meiner Identitätskarte. Formulare gab es keine auszufüllen. Ich und mein Handgepäckkoffer wurden aufs Zimmer gebracht. Auch als Alleinreisende hatte ich wirklich ein sehr grosses Zimmer mit Doppelbett, Teekocher etc. zur Verfügung. Mein WLAN-Zugriff funktionierte am ersten Tag nicht in meinem Zimmer, aber dies wurde schnell behoben.

Das Levent Hotel ist ein 3*-Hotel und war für meine Bedürfnisse ausreichend.

Es war immer jemand an der Rezeption, der zumindest Englisch sprach und mir freundlich Auskunft erteilte. Das Frühstücks-Büffet war vielfältig, so dass alle Gäste – auch Vegetarier – etwas Leckeres finden konnten. Ausserdem ist das Hotel strategisch gut gelegen. Zu Fuss ist man in wenigen Minuten bei der Metro M2 (Station „Levent“) und fährt mit ihr quer durch Istanbul. Zudem geht dort auch die M6 nach „Etiler“ und zur Universität ab.

19. Februar 2018:

Um 11 Uhr sollte ich gemäss SwissLasik-Pass im Hotel abgeholt werden für die gründliche Untersuchung meiner Augen im Acibadem Maslak Hospital. Ich sass gerade beim Frühstück, als man mir um 8.30 Uhr mitteilte, dass mein Fahrer da sei. Nach kurzen Abklärungen zeigte mir der Fahrer eine Liste, auf der mein Name tatsächlich auf 09.00 Uhr eingetragen war. So liess ich das angefangene Frühstück stehen, raste ins Hotelzimmer, putze mir die Zähne, packte alles Notwendige (ID-Karte, SwissLasik-Pass) zusammen und wurde zur Klinik gefahren. Alle Transportwagen (Transportbusse oder PW) waren immer mit ACIBADEM angeschrieben. Das beruhigte mich als Alleinreisende und gab mir auch Vertrauen in die Fahrer. Diese waren meistens schon 15 bis 30 Minuten vor dem Abholtermin bei mir im Hotel.

(Aussicht aus dem Transportbus)

Beim ersten Mal, als ich im Acibadem Maslak Hospital ankam, erwartete mich bereits „mein“ Deutsch-Dolmetscher. Es war übrigens der gleiche Dolmetscher, den man auch im SwissLasik-Video zur Laser-OP von Denise Senn sieht. Dieser Übersetzter arbeitet seit 9 Jahren im Acibadem Maslak Hospital. Seine Aufgabe für diesen und die folgenden Tage war, mich jeweils durch das Spital-Labyrinth zu lotsen, die Formalitäten mit dem Klinikpersonal abzuwickeln, und die zu unterzeichnenden Formulare (davon gab es nur wenige) zu erklären sowie die Anweisungen des Klinikpersonals und meine Antworten zu übersetzen.

(Acibadem Maslak Hospital: Empfangsbereich und Internationaler Bereich)

Die Untersuchung gestaltete sich in etwa so wie in der Schweiz, ausser dass ich im Acibadem Maslak Hospital für eine Untersuchung noch Pupillen erweiternde Tropfen erhielt. Nach Abschluss der Untersuchungen, die durch verschiedene Angestellte vorgenommen worden waren, betrat ich endlich das Sprechzimmer der „sagenumwobenen“ Ärztin, Prof. Dr. Banu Coşar. Ich hatte oft Zweifel gehabt, dass ich auch wirklich durch diese Frau empfangen und operiert werden würde. Schliesslich waren seit Dezember 2017 zwei Monate vergangen und sie hätte wegen Krankheit oder anderer Termine vielleicht nicht verfügbar sein können. Aber nein, es war tatsächlich sie! Und als wir feststellten, dass wir uns der Einfachheit halber besser in Englisch unterhalten sollten, entliessen wir den Dolmetscher jeweils für diese Gespräche. Prof. Dr. Banu Coşar machte einige kurze Sehtests. Sie klärte ab, welches Auge bei mir das „stärkere“ ist. Sie machte mich auf die Nebenwirkungen eines Linsenaustausches aufmerksam (10-20 % der Patienten benötigen trotz Linsenaustausch dennoch eine kleine Lesehilfe; Halo-Effekt, etc.). Dann teilte sie mir mit, dass die gemachten Untersuchungen die Augen-OP zuliessen. Die OPs waren für jeweils ein Auge auf Dienstag und Donnerstag um 15.00 Uhr anberaumt.

(Im Sprechzimmer bei Prof. Dr. Banu Coşar)

 

Der Dolmetscher wurde gerufen, um den Transport zum Hotel zu organisieren. Ausserdem gab er mir für den Rest meines Aufenthalts in Istanbul sämtliche Zeiten an, wann ich jeweils vom Hotel ins Spital abgeholt werden würde. Alle Transporte erfolgten darauf tadellos und meist sogar etwas früher.

 

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, das Einkaufszentrum Metro City aufzusuchen und mich im dortigen MiGROS mit Wasser und Lebensmitteln für den Rest der Woche zu versorgen, weil ich nicht wusste, wie ich mich nach den beiden OPs fühlen würde. Zu spät hatte ich im Hotel gelesen, dass man keine Esswaren und Getränke aus Zimmer nehmen soll. Gesagt hat aber niemand etwas. Vielleicht auch deshalb nicht, weil ich alleine reiste.

(MiGROS im Einkaufszentrum Metropol City)

 

In der Metrostation kaufte ich mir vom Automaten die Instanbulkart und lud ihr gleich ein beachtliches Guthaben darauf, damit ich mir keine Gedanken machen musste, wenn ich die öffentlichen Transportmittel benutzen würde. Die Istanbulkart ist die günstigste Art, sich in Istanbul zu bewegen.

20. Februar 2018:

Ab 08.30 Uhr durfte ich nichts mehr essen und ab 09.30 Uhr nichts mehr trinken. Um 12 Uhr würde ich vom Hotel abgeholt. Um die Zeit zu nutzen, fuhr ich um 9 Uhr mit der M2 von „Levent“ bis „Vezneciler“. Von dort aus kann man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten einfach zu Fuss ansteuern. Vom Metrowagen aus hat man übrigens vor der Haltestelle „Halic“ einen schönen Ausblick zum Meer und zum historischen Teil Istanbuls.

(Blick auf die Altstadt aus dem Metro-Wagen (M2) vor Haltestelle „Halic“.

Um ca. 11.45 Uhr kam der Acibadem-Fahrer. Diesmal befanden sich bereits andere Personen im 7-Plätzer. Nach meiner Ankunft im Acibadem Maslak Hospital ging ich die Rolltreppe zum internationalen Patientenbereich hinunter, meldete ich mich bei den Dolmetschern an. Mein Deutsch-Dolmetscher lotste mich diesmal in den Bereich, wo die OP stattfinden würde.

Von da ging es weiter durch den Damen-Garderobenbereich zu den mit Vorhängen unterteilten Abteilen mit den Spitalbetten und den üblichen Messgeräten. Ein Sekuritas wurde gerufen, der für die Wertsachen in meiner Bauchtasche ein Protokoll erstellte, das ich unterzeichnete. Meine Bauchtasche wurde diebstahlgeschützt unter Verschluss genommen. Meine Kleider musste ich gegen ein Einwegspitalhemd, einen Einwegslip und Einwegslipper eintauschen. Dann legte ich mich aufs Bett. Ein Anästhesie-Arzt stellte sich mir vor der ersten OP vor, den ich danach nicht mehr sah. Ich wurde nach Grösse, Gewicht und früheren OPs, Medikamenten etc. gefragt. Ab da verabschiedete sich der Dolmetscher bis nach der OP.

Blutdruck, Puls und Sauerstoff im Blut wurden gemessen. 4 Kanülen Blut musste ich hergeben und erhielt einen Anschluss in die Vene, wo später das Sedierungsmittel (keine Vollnarkose) für die OP eingegeben wurde. Eine Beruhigungstablette benötigte ich nicht, denn alles schien so kompetent, dass ich die personifizierte Ruhe war. Drei Mal kam in grösseren Abständen ein Arzt (?), der mit Tropfen das Auge betäubte. Dieser Mann war dann auch im OP-Saal anwesend. Dazwischen wartete ich in meinem Abteil und beobachtete durch die Vorhangöffnung das Geschehen.

Nach einer Weile kamen zwei Pfleger, führten mich (wohl aus Sicherheitsgründen) vom Bett zu einem fahrbaren Stuhl, der zur Liege gekippt werden konnte, direkt in den OP-Raum. Wann mir die Sedierung verpasst wurde, habe ich nicht gemerkt. Ich fühlte mich aber auch nicht ruhiger als ich eh schon gewesen war. Anschliessend wurde der Bereich ums Auge desinfiziert und alles um das zu operierende Auge abgedeckt. Auf Anweisung von Prof. Dr. Banu Coşar musste ich einen Punkt an ihrem Ohr vorbei fixieren, damit sie die Klemme setzen konnte, die das Auge offenhielt. Und dann schaute mein Auge in Licht. Es sah wie zwei helle nebeneinanderstehende Rechtecke aus und rundherum schien mir alles blau. Spannend und schön. Ich spürte nicht, wann der Femto-Sekundenlaser-Schnitt gemacht oder wann die natürliche Linse zertrümmert wurde. Einzig die Spülungen, die zwischendurch stattfanden, fühlten sich kühl an. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt sah mein Auge, wie die neue Linse eingefügt und platziert wurde. Wenn Prof. Dr. Banu Coşar nicht mit ihren Kollegen im OP-Saal sprach, fragte sie mich in Englisch, wie es mir gehe und ob ich o.k. sei. Alles lief sehr locker ab. Zum Schluss wurde mir eine transparente mit Löchern versehene Plastikschale über das operierte Auge geklebt. Ich schätze, die reine OP dauerte ca. 15 bis 20 Minuten.

Danach wurde ich in mein Abteil zurückgefahren und wegen der „Fallgefahr“ wieder von Pflegern von der Liege ans Bett geführt. Wie in der Schweiz wurden erneut während einer gewissen Zeit Kreislauf, Puls und Blutdruck gemessen. Es war erstaunlich, dass mein operiertes Auge schon bald durch die Augenklappe und durch deren Löcher das Muster des Abteilvorhangs besser erkennen konnte als mein nichtoperiertes -9.75-Dioptrie-Auge. Schmerzen hatte ich zu keinem Zeitpunkt und erhielt auch keine Schmerztabletten. Das einzige was ich während des Wartens für eine kurze Zeit wahrnahm, war das Gefühl, eine lästige Wimper im Auge zu haben. Das Gefühl war aber so plötzlich weg, wie es gekommen war.

Dort traf ich wieder auf Prof. Dr. Banu Coşar, die mich freundlich begrüsste und mir das zu operierende Auge markierte, bevor es dann durch die Türe „Excimer Lazer“ ging. Dort gab mir der Dolmetscher ins Deutsche abgefasste Dokumente, wie es sie auch in der Schweiz bei jedem ambulanten Spitaleintritt gibt, vom Dolmetscher und mir, nachdem ich sie kurz durchgelesen hatte, unterzeichnet wurden.

(Linkes Auge, OP vom 20.02.2018)

Dann brachte mir eine Pflegerin „Breakfast“, das aus einem Getränk, Suppe, gefüllter Aubergine, Früchten, einem Joghurt und Brot bestand.

Der Dolmetscher kam zurück. Man brachte mir meine Wertsachen wieder, die ich kontrollieren und für die ich das Aushändigungsprotokoll unterzeichnen musste. Ich durfte mich ankleiden. Von dem Arzt, der das Auge betäubt hatte, erhielt ich zwei verschiedene Tropfenfläschchen und eine Augensalbe mit den Instruktionen, dass ich ab 18 Uhr die Augenklappe jede Stunde einmal von oben lösen müsse und im Abstand von 5 Minuten die zwei verschiedenen Tropfen ins Auge geben müsse. Vor dem Einschlafen musste ich die Salbe der ganzen Länge nach in die untere Lidtasche geben. Danach durfte ich mein Auge bis zur Nachkontrolle am nächsten Tag nicht mehr berühren.

Ich wurde zum Hotel zurückgefahren. Es war etwas gewöhnungsbedürftig, die Brille für das nicht operierte Auge über die Augenklappe zu setzen. Deshalb blieb ich auch schön brav im Hotelzimmer, „tröpfelte“ stündlich und „sälbelte“ und schlief auch mit Augenklappe bestens. Tipp: Lass euch diese am Tag der Nachkontrolle fürs Hotel und für zu Hause mitgeben.

21. Februar 2018:

Auf 09.00 Uhr wurde ich zur Nachuntersuchung ins Acibadem Maslak Hospital abgeholt. Der Dolmetscher brachte mich wieder zur Augenklinik. Der Arzt, der mir am Vortag das Auge betäubt und die Medikamente gegeben hatte, fragte mich in Englisch, wie es meinem Auge gehe. Er schaute es an und entfernte die Augenklappe von meinem mit Salbe noch verkleisterten Auge. Danach wurden wieder einige Messungen vorgenommen. Anschliessend ging es wieder ins Sprechzimmer von Prof. Dr. Banu Coşar.

Prof. Dr. Banu Coşar kontrollierte mein Auge und machte einen Sehtest für die Fernsicht. Ich sah in die Weite wirklich gestochen scharf mit dem operierten Auge und hatte keinerlei Schmerzen. Prof. Dr. Banu Coşar erklärte, dass die Nahsicht erst geprüft werden könne, wenn beide Augen operiert worden seien. Sie erklärte mir die weitere Anwendung der Tropfen und der Salbe für die nächsten vier Wochen. Sie gab mir ein steriles Tüchlein, mit dem ich das von der Salbe verkleisterte Auge reinigen konnte und überreichte mir auf meine Frage hin auch einen Flyer für solche Tücher, die in der Apotheke erhältlich seien. Sollte ich keine solchen finden, könne sie diese für mich auch in die Klinik bestellen. Ausserdem räumte sie immer Zeit ein und forderte mich auf, allfällige Fragen zu stellen. Danach wurde ich wieder zum Hotel gefahren.

Durch einen Optiker im Acibadem Maslak Hospital hatte man aus meiner Brille kostenlos das Glas für das operierte Auge entfernt, sodass ich mit beiden Augen hätte sehen sollen. Irgendwie war aber die Brille derart verbogen, dass ich alles doppelt sah und niemanden fand, der mir die Brille hätte anpassen können. Also liess ich die Brille ab dann im Hotel und machte mich für den Rest des Tages mit der M2 auf Erkundungsreise ins historische Istanbul und mit der M6 zum Universitätscampus. Ich war immer alleine unterwegs, fühlte aber mich auch als Frau in der Stadt Istanbul wirklich sicher. Und Istanbul ist wirklich eine spannende Stadt, die allemal eine Reise wert ist.

22. Februar 2018:

Da das operierte Auge nicht mit Wasser und Seife in Kontakt kommen sollte, nutzte ich den Donnerstagmorgen und suchte einen Coiffeur, der mir meine langen Haare wusch und auch gleich um 15 cm kürzte. Dass der Coiffeur mich für seine Dienstleistung ausnahm wie eine Weihnachtsgans, war mir egal, denn es war auch dann noch günstiger als in der Schweiz.

Um 12 Uhr wurde ich erneut vom Hotel ins Acibadem Maslak Hospital gefahren, wo das gleiche Prozedere wie an ersten OP-Tag folgte. Nur dass ich keine Formulare mehr unterzeichnen musste und mir kein Blut mehr genommen wurde.

(Rechtes Auge, OP vom 22.02.2018; Spital-Outfit und Breakfast. Das linke Augs sieht top!)

23. Februar 2018:

Auf 10 Uhr musste ich mich im Hotel mit meinem Gepäck bereithalten und wurde zum letzten Mal zum Acibadem Maslak Hospital für die Abschlusskontrolle chauffiert.

(Rechtes Auge vor der letzten Kontrolle von beiden operierten Augen)

Prof. Dr. Banu Coşar kontrollierte zum letzten Mal beide Augen und beurteile die OP als perfekt gelungen. Ich konnte sowohl in die Ferne scharf sehen als auch das Geschriebene im Nahbereich lesen. Sie gab mir nochmals je ein Fläschchen von den Augentropfen und ein weiteres Tübchen Augensalbe. Zum Schluss meinte sie, ich könne mich auch später an sie wenden, wenn irgendetwas sei. Sie betonte, dass bei dieser Art von OP meine positive Einstellung erheblich zum weiteren Erfolg bei der Gewöhnung an die neue „Sichtweise“ beitragen würde.

Danach wurde ich von der Klinik direkt mit Gepäck zusammen mit anderen Reisenden zum Flughafen gefahren und hatte bis zum Abflug um 16.30 Uhr nach Zürich mehr als genug Zeit zum Einchecken und für die Passkontrolle.

Ich erlaubte mir nach meiner Rückkehr nach Zürich noch Ferien. Während dieser Zeit übte ich das Sehen mit meinen neuen Augen am Laptop und beim Bücher lesen im Nahbereich.

06. März 2018:

Ich hatte meine erste Nachkontrolle bei der zugewiesenen Augenärztin im Kanton Zürich. Im Vorfeld wurde ich darauf hingewiesen, dass mir Pupillen erweiternde Tropfen in die Augen gegeben würden und ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Praxis kommen sollte. Zudem solle ich für danach eine Sonnenbrille mitbringen. Es wurden die üblichen Messungen gemacht. Bei dieser ersten Untersuchung wird speziell durch die Ärztin kontrolliert, ob die Netzhaut gut auf der neuen Linse anliegt. Die Augen waren unverletzt und ohne Infektion. Mit den erweiterten Pupillen sähe ich bereits 80 %, unter normalen Umständen würde ich 100 % sehen, meinte die Ärztin.

07. März 2018:

Seit dem 7. März 2018 arbeite ich wieder ohne Einschränkungen. Die Augen mussten sich in den ersten Tagen zwar noch an die Arbeit am PC gewöhnen, aber es wurde ist täglich besser.

03. April 2018:

Zweite Nachuntersuchung bei der Ärztin in der Schweiz. Es ist quasi die Abschlussuntersuchung. In die Weite habe ich eine Abweichung von -0.25 Dioptrien. Ich gehöre zu den 80 %, die nach der OP kein Lesehilfe mehr benötigen – Auto fahren kann ich nämlich nicht. Die beiden letzten Konsultationsopitionen bei der Ärztin in der Schweiz behalte ich mir bis November 2018 und Mitte Februar 2019 vor, um abzuklären, ob sich auch bei mir ein „Nachstar“ ankündigt. Diese Begleiterscheinung tritt oft beim Linsenaustausch ein und kann problemlos gelasert werden. Einen solchen Eingriff kann ich, falls nötig, in der Schweiz auf Kosten der Krankenkasse machen lassen.

Zum Schluss:

Im Gegensatz zur Laser-OP mit seinen Nachwehen ist eine Linsenaustausch-OP wirklich schmerzfrei. Allerdings muss man sich dafür an die neue Sehweise gewöhnen und hat in der ersten Zeit Schwankungen beim Sehen. Diese haben mich jedoch weder in der Freizeit noch bei der Arbeit (vorwiegend PC-Arbeit) nicht beeinträchtigt und zudem fällt mir das Sehen mit Trifokallinsen von Tag zu Tag leichter. Ich sehe zwar „Halos“, hoffe aber, dass mein Hirn diese im Laufe der kommenden Monate ausschalten wird. Wenn nicht, so finde ich die „Halos“ noch ganz schön und weil ich nicht Auto fahren kann, stören sie mich bei Dunkelheit auch beim Rad fahren nicht. Für ein gutes Gelingen braucht es eben auch eine positive Einstelllung.

Ich war stets bestens betreut und beraten durch SwissLasik und fühlte mich im Acibadem Maslak Hospital bestens aufgehoben. Prof. Dr. Banu Coşar ist eine wunderbare Ärztin mit einer wirklich vertrauenserweckenden Ausstrahlung. Auch wenn ich Herrn Kara bisher nicht persönlich kennen gelernt habe, so geniesst er mein volles Vertrauen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich SwissLasik in jedem Fall gerne weiterempfehlen.

(Zu Hause in Zürich mit neuen Augen.)

Seit der OP habe ich an Lebensqualität gewonnen und freue mich jetzt schon auf den Beginn der Schwimmsaison in meiner Haus-Badi. Ich würde mich jederzeit wieder für den beschriebenen Eingriff in der Türkei entscheiden und die Reise mit Unterstützung von SwissLasik unternehmen. Danke, Herr Kara!

5. April 2018 – Ursula Sahli, 8057 Zürich