Jederzeit wieder! - Bericht und Chronologie zum Trifokal-Linsenaustausch in Istanbul
Ich schreibe diesen sehr ausführlichen Bericht über eine Linsenaustausch-OP (analog die OP beim Grünen Star), damit sich Interessierten nebst der Qualität von SwissLasik und dem Acibadem Maslak Hospital, auch ein Bild über Aublauf und Zeitfenster bei einer solchen OP machen können. Weil die bisherigen Berichte den Eindruck erweckten, ein Linsenaustausch könne mal eben so „husch-husch“ stattfinden.
Zu meiner Person:
Ich bin weiblich und im Frühling 2018 57 Jahre alt geworden. Meine Augen sind waren stets vollkommen gesund (also kein „Grauer Star“). Meine erste Brille bekam ich im Alter von 11 Jahren. Diese korrigierte damals bereits eine Kurzsichtigkeit von –2.5 Dioptrien auf beiden Augen. Im Laufe der Jahre veränderte sich die Kurzsichtigkeit stetig, sodass ich zuletzt bei –9.5 und –9.75 Dioptrien angelangt war. Dazu kamen eine Hornhautverkrümmung von -0.75 und -1.0 sowie die Altersweitsichtigkeit von heute +2.5 auf beiden Augen.
September/Oktober 2017:
Nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass neuerdings eine Fehlsichtigkeit von bis zu -12 Dioptrien gelasert werden kann, informierte ich mich zunächst in Zürich über Laser-Möglichkeiten bei zwei verschiedenen Laser-Unternehmen.
Beide hatten vor der ersten Gratis-Beratung volle Kenntnis über meine Fehlsichtigkeiten. In den ersten Anbieter hatte ich kein Vertrauen, die aufgrund des Gesprächverlaufs, weil er kein Arzt war und mir erstens eine veraltete Laser-Behandlung ohne mögliche Alternativen vorschlug. Beim zweiten Anbieter wurde ich direkt vom allenfalls operierenden Arzt gratis untersucht und beraten. Er riet mir von Lasern ab, klärte mir jedoch über die Möglichkeit einer Linsenimplantation mit Phake-Linsen auf. Diese OP wäre durch diesen Arzt selbst jedoch in Wien durchgeführt worden; dies zum Preis von EURO 8‘000.-- zuzüglich Flug und Übernachtung in Wien. Hier hatte ich das Vertrauen, aber der Preis war sehr hoch.
In der Zwischenzeit hatten mich Arbeitskollegen auf die Türkei aufmerksam gemacht und mir von den dort gemachten Erfahrungen ihrer Familienangehörigen etc. berichtet. So machte ich mich im Internet erneut schlau und stellte fest, dass die Türkei für Augenbehandlungen tatsächlich führend ist und über Top-Ärzte und Spitäler mit neuesten Geräten verfügt. Viele Ausländer reisen speziell für ihre Augenbehandlung in die Türkei. Ich war bisher noch nie in der Türkei gewesen, auch nicht für Ferien.
So stiess ich schliesslich auf SwissLasik, Medical Travel GmbH, Länggasstrasse 8, 3012 Bern. Die Internetseite ist sehr ausführlich und beantwortete mir bereits viele meiner Fragen. Es gibt in der Schweiz auch andere Anbieter von Medizinalreisen. Diese haben aber nicht ein derart vielfältiges Angebot wie SwissLasik. Zudem bietet SwissLasik nach meinen bisherigen Recherchen als einzige mit ihrem Premiumpaket eine Nachbehandlung in der Schweiz an. SwissLasik schien mir zudem wegen der langjährigen Erfahrung und der gelesenen Pressemitteilungen als sehr seriös.
25. Oktober 2017:
Ich schickte also ein E-Mail an SwissLasik mit meinem letzten Brillenrezept aus dem Jahr 2015, Foto der Linsenverpackungen sowie einem Eignungsfragebogen und über 20 Fragen betreffend Augenlasern in Istanbul. Umgehend erhielt ich ein Spam-Werbemail von SwissLasik. Das war nicht, was ich erwartet hatte…
26. Oktober 2017:
Deshalb rief ich bei SwissLasik an. Der Geschäftsführer von SwissLasik, Serdar Karaagaçli (künftig: Herr Kara), erklärte mir telefonisch, dass das erste Mail automatisch verschickt werde, er aber gerade dabei sei, meinen umfangreichen Fragenkatalog zu beantworten. 15 Minuten später erreichten mich seine Antworten und ich war beeindruckt, wie er auf jede einzelne meiner Fragen eingegangen war und wie ausführlich er diese beantwortet hatte. Bereits zu diesem Zeitpunkt spürte ich sein Engagement und auch seine Freude, an dem was er macht.
Ausserdem schlug er mir wegen meiner starken Fehlsichtigkeit vor, bei einem seiner Zuweisungsärzte im Kanton Zürich eine ausführliche Voruntersuchung zu machen, damit ich nicht umsonst nach Istanbul reisen würde. Obwohl Herr Kara eine Zuweisungspraxis in der Stadt Zürich und von meinem Wohnort nur 15 Geh-Minuten entfernt hat, empfahl er mir für die Untersuchung die ruhigere Variante ausserhalb der Stadt Zürich, was ein weiser Rat von ihm war. Einen Terminvorschlag hatte er auch schon.
2. November 2017:
Ausführliche Voruntersuchung bei der Augenärztin im Kanton Zürich. Damit wurde die grundsätzliche Eignung auf Lasern bzw. Linsenimplantation oder –austausch beurteilt. Für Empfehlungen, welche Behandlung ich machen sollte, war diese Ärztin aber nicht zuständig. Die Kosten für diese Untersuchung beliefen sich wie von Herrn Kara angekündigt auf CHF 275.- und waren bar in der Praxis zu begleichen. Ich erhielt dafür eine Quittung. Die Untersuchung war positiv verlaufen und ich konnte mir die nächsten Schritte überlegen. Die Ärztin hatte gleichentags die Untersuchungsresultate an SwissLasik geschickt. SwissLasik leitete die Resultate zur Beurteilung weiter nach Istanbul ans Acibadem Maslak Hospital zur Augenärztin, Prof. Dr. Banu Coşar. Auch ich erhielt die Untersuchungsresultate der Schweizer Augenärztin von SwissLasik per E-Mail zugestellt.
3. November 2017:
In der Zwischenzeit sah ich von Lasern ab und tendierte auf die Implantation von Phake-Linsen. In Gedanken sah ich mich schon eine Woche vor Weihnachten nach Istanbul fliegen, um nach der Augen-OP die Weihnachtsfeiertage in der Schweiz für den Heilungsprozess nutzen zu können. Als Vollzeitarbeitnehmerin wollte ich nicht meine Ferien für Rekonvaleszenz opfern. Bei freiwilligen Augen-OPs kann man sich nämlich nicht beim Arbeitgeber krankschreiben lassen. Aber Herr Kara holte mich, in seiner frischen, dezenten und diplomatischen Art auf den Boden der Realität zurück. Er machte mir zwar einen Reisevorschlag für den 18.12.2017 bis 22.12.2017, wies mich jedoch darauf hin, dass dieser Termin im Falle einer Linsen-OP „fast unmöglich“ sei, weil man die Linsen meistens vorbestellen müsse. Die Beurteilung der Schweizer Untersuchungsresultate durch die Klinik in Istanbul dauert durchschnittlich ca. 7 Arbeitstage.
14. November 2017:
E-Mail von SwissLasik: Die Chirurgin in Istanbul riet mir ebenfalls vom Lasern ab und empfahl mir entgegen meinem Wunsch und aufgrund meines Alters zu Multifokal- bzw. Trifokalinsen. Phake-Linsen seien selbstverständlich auch möglich. Beide Linsenvarianten würden EURO 4‘400.- kosten. Natürlich hatte ich wieder eine Menge Fragen an Herrn Kara, die er jeweils sofort und konkret beantwortete.
In jedem Fall musste ich meine Augen einer IOL-Master-Abmessung in seiner Zuweisungspraxis in Zürich-Oerlikon unterziehen. Herr Kara wies mich darauf hin, dass es sich dort um eine grosse Augenpraxis handelt und sich Terminvereinbarungen sowie der Telefonkontakt etwas mühsam gestalten. Er könne dies aber auch für mich erledigen. Weil ich jedoch in dieser Praxis früher schon Patientin gewesen war, gelang mir die Terminvereinbarung selber, wenn auch nach etlichen Versuchen.
1. Dezember 2017:
IOL-Master-Abmessung (für ZEISS-Linsen) in Zürich-Oerlikon. Die Messung wird nicht durch einen Arzt vorgenommen, dauert höchstens 3 Minuten, ohne Tropfen etc. und kostet CHF 175.-. Der Betrag ist ebenfalls bar in der Praxis zu bezahlen. Wer zusätzlich nach der Messung ein Gespräch mit einem Arzt wünscht, bezahlt insgesamt CHF 250.-. Gemäss SwissLasik brauchte es aber nur die Messung. Die Resultate der IOL-Master-Abmessung wurden wiederum gleichentags per E-Mail an SwissLasik und an mich geschickt. In der Zwischenzeit bombardierte ich SwissLasik erneut mit meinen Fragen betreffend Linsenvarianten und OP-Varianten per E-Mail und die Antworten folgten prompt.
11. Dezember 2017:
Alle Unterlagen inkl. IOL-Master-Messung waren in Istanbul durch Prof. Dr. Banu Coşar auf die Möglichkeiten und meine Wünsche beurteilt worden.
Ich musste mich letztlich für eine Linsenvariante entscheiden. Meine Wahl fiel wie empfohlen auf eine Trifokal-Linsen-OP mit Femto-Sekundenlaser-Schnitt. Der Femto-Sekundenlaser-Schnitt kostet zusätzlich. So steht es auch auf der Internetseite von SwissLasik. Die Linsen sollten den Fern- (Kurzsichtigkeit), Zwischen- (PC-Arbeit) und Nahbereich (Altersweitsichtigkeit) sowie die Korrektur der Hornhautverkrümmung abdecken. Die Produktion dieser Linsen dauerte wegen der Weihnachtsfeiertage in Deutschland etwas länger.
Wieder teilte mir SwissLasik die voraussichtlichen Kosten für diese individuell zu produzierenden Linsen und die Zahlungsmodalitäten mit. Per Mail gab ich mein Einverständnis und erhielt gleich darauf eine Offerte mit dem den voraussichtlichen Reisetermin per E-Mail. Die Offerte akzeptierte ich vorab ebenfalls per E-Mail.
(Meine Trifokal-Linsen, AT LISA tri toric 939MP, die auf mich im Acibadem-Spital warteten.)
13. Dezember 2017:
Ich erhielt sämtliche Unterlagen per Post von SwissLasik mit allen definitiven Buchungen, 18. Februar 2018 – 23. Februar 2018 sowie 2 Rechnungen im Totalbetrag von CHF 6‘490.- für das Premium-Angebot (torische Trifokal-Linsen, Operation mit Femto-Sekundenlaser-Schnitt, sämtliche Transfers von Flughafen-Hotel-Klinik-Hotel-ect.-Flughafen, Flug mit Turkish Airlines, 5 Übernachtungen im Levent-Hotel, vier Nachuntersuchungen in der Schweiz innerhalb eines Jahres bei der Ärztin, die bereits die ausführliche Voruntersuchung vorgenommen hatte.) Im SwissLasik-Pass wurde der ganze Ablauf meines Aufenthalts, des OP-Termins, Flugbuchung etc. festgehalten. Die Istanbul-Map ist zwar in Deutsch, aber nicht so toll. Da bietet Google-Map oder eine Offline-Stadtplan-App eine bessere Übersicht.
Ich musste einen Vermittlungsvertrag unterzeichnen und an SwissLasik retournieren sowie eine Anzahlung leisten. Wegen der seriösen, zügigen und kompetenten Arbeitsweise von Herrn Kara habe ich aber gleich den ganzen Betrag einbezahlt. Auf der Internetseite von SwissLasik sind die Kosten für diese Behandlungsart im Premiumangebot mit CHF 5‘857.- für die Linsen plus CHF 650.- für den Femto-Sekundenlaserschnitt veranschlagt. Ich bezahlte somit sogar CHF 17.- weniger. Herr Kara versicherte, dass er auch weiterhin als Ansprechpartner für mich da sei und das traf auch zu, obwohl es kaum mehr nötig war. Und nun begann das Warten und das Hoffen, dass ich bloss nicht noch krank würde oder sonst etwas geschehen konnte, was die Reise verhindern würde.
18. Februar 2018:
Ich flog von Zürich mit Turkish Airlines und landete um 23.20 Uhr in Istanbul. Turkish Airlines sind übrigens qualitativ sehr im Vormarsch und gewinnen an Terrain. Für die kurze Flugzeit von knapp drei Stunden werden einem sogar eine warme Mahlzeit und Getränke serviert, was heute viele Fluglinien nicht mehr oder nur gegen Aufpreis anbieten. Dank der Beschreibung im SwissLasik-Pass fand ich den „Acibadem Health Point“ sofort. Dort erwartete man mich bereits und organisierte den Transport zum Levent Hotel. Ich wurde als einzige Mitfahrerin in einem 7-Plätzer-Transportbus, der mit ACIBADEM angeschrieben war, zum Levent Otel chauffiert und traf dort ca. um 01.00 Uhr (Ortszeit) ein, wo ich auch schon erwartet wurde. Man machte eine Fotokopie meiner Identitätskarte. Formulare gab es keine auszufüllen. Ich und mein Handgepäckkoffer wurden aufs Zimmer gebracht. Auch als Alleinreisende hatte ich wirklich ein sehr grosses Zimmer mit Doppelbett, Teekocher etc. zur Verfügung. Mein WLAN-Zugriff funktionierte am ersten Tag nicht in meinem Zimmer, aber dies wurde schnell behoben.
Das Levent Hotel ist ein 3*-Hotel und war für meine Bedürfnisse ausreichend.
Es war immer jemand an der Rezeption, der zumindest Englisch sprach und mir freundlich Auskunft erteilte. Das Frühstücks-Büffet war vielfältig, so dass alle Gäste – auch Vegetarier – etwas Leckeres finden konnten. Ausserdem ist das Hotel strategisch gut gelegen. Zu Fuss ist man in wenigen Minuten bei der Metro M2 (Station „Levent“) und fährt mit ihr quer durch Istanbul. Zudem geht dort auch die M6 nach „Etiler“ und zur Universität ab.
19. Februar 2018:
Um 11 Uhr sollte ich gemäss SwissLasik-Pass im Hotel abgeholt werden für die gründliche Untersuchung meiner Augen im Acibadem Maslak Hospital. Ich sass gerade beim Frühstück, als man mir um 8.30 Uhr mitteilte, dass mein Fahrer da sei. Nach kurzen Abklärungen zeigte mir der Fahrer eine Liste, auf der mein Name tatsächlich auf 09.00 Uhr eingetragen war. So liess ich das angefangene Frühstück stehen, raste ins Hotelzimmer, putze mir die Zähne, packte alles Notwendige (ID-Karte, SwissLasik-Pass) zusammen und wurde zur Klinik gefahren. Alle Transportwagen (Transportbusse oder PW) waren immer mit ACIBADEM angeschrieben. Das beruhigte mich als Alleinreisende und gab mir auch Vertrauen in die Fahrer. Diese waren meistens schon 15 bis 30 Minuten vor dem Abholtermin bei mir im Hotel.
(Aussicht aus dem Transportbus)
Beim ersten Mal, als ich im Acibadem Maslak Hospital ankam, erwartete mich bereits „mein“ Deutsch-Dolmetscher. Es war übrigens der gleiche Dolmetscher, den man auch im SwissLasik-Video zur Laser-OP von Denise Senn sieht. Dieser Übersetzter arbeitet seit 9 Jahren im Acibadem Maslak Hospital. Seine Aufgabe für diesen und die folgenden Tage war, mich jeweils durch das Spital-Labyrinth zu lotsen, die Formalitäten mit dem Klinikpersonal abzuwickeln, und die zu unterzeichnenden Formulare (davon gab es nur wenige) zu erklären sowie die Anweisungen des Klinikpersonals und meine Antworten zu übersetzen.